Endlich nehme ich mir die Zeit und schreibe über unsere tolle Unterkunft in Baleal, wo wir den größten Teil des Septembers verbracht haben. Zurück im mittlerweile kalten und grauen Norden bei einer Tasse heißen Tee erinnere ich mich nur zu gern an die schöne Zeit im Highway to Swell und wie versprochen kommen hier endlich Artikel und Fotos.
Portugal hat viele schöne Wellen, aber uns zieht es schon seit einigen Jahren immer wieder ca. 90 km nördlich von Lissabon zur Halbinsel Peniche. Baleal selbst ist noch ein kleines Stückchen weiter und absolut vom Surfen geprägt. Durch die landschaftliche Beschaffenheit gibt es eigentlich immer irgendwo Wellen zu finden und die Reise dorthin wird sich meist lohnen. Außerdem befindet sich dort Supertubos, an guten Tagen kann man den krassen Portugiesen zugucken oder wie jetzt, Mitte Oktober, den Profis beim vorletzten Stop der Worldtour.
Das Highway to Swell Motel ist ein kleines, verstecktes Paradis in einer Seitenstraße auf dem Weg nach Ferell (dem nächsten Dorf). Mit viel Liebe und Kreativität wurde hier ein feines Motel aufgebaut, dass mein Herz tatsächlich höher schlagen lässt. Was wohl auf den aller ersten Blick auffällt, ist der Garten, denn er ist für das Portugal, das wir bisher kennengelernt haben, völlig untypisch. Mit grünem Rasen, Apfel- und Quittenbäumen, vielen Blumen, Erdbeeren und Tomaten kann man wunderbar entspannen, sich sonnen und mit allen anderen Mittbewohnern zusammen kommen. Ein cooles extra ist auch der Pool, der nicht zum baden, dafür aber zum skaten da ist. Die meisten Apartments befinden sich um den Garten und die Terrasse herum, so dass man prima zusammen essen und trinken und schnacken kann. Viele der Möbel sind selbst gebaut, aus Strandgut oder alten Sachen, und überall sind kleine Kunstwerke zu finden. Irgendwie herrscht eine kreative Atmosphäre, die ich zwar nicht fassen kann und dennoch habe ich gemerkt, wie ich ständig darüber nachgedacht habe, was man wohl alles selber in Zukunft bauen, basteln und machen könnte. Scheinbar bin ich nicht die einzige, denn viele der kunterbunten Gegenstände stammen eigentlich von Gästen und Freunden, entweder als Dankeschön oder einfach aus der Kreativität heraus, die hier scheinbar in der Luft liegt. Schon die Website verrät: „this is not a surfcamp. we kind of built this place for ourselves. we have to like it because we live here, every day. it is our home that we share. “ Denn genau so ist es. Wir haben super viele nette Leute kennengelernt und es fühlte sich sehr familiär und heimisch an, am Ende wollten wir eigentlich gar nicht nach Hause.
Schaut euch auf jeden Fall die Website an, es gibt Pärchenappartments mit eigenem Bad und Küche, Doppel- und Mehrbettzimmer mit Bad und Küche zum Teilen. Wenn ihr die Möglichkeit habt, euer eigenes Brett mitzunehmen, dann würde ich das empfehlen. Surfkurse gibt es unter anderem beim Surfguiding Peniche, wo wir schon seit Jahren im März zu Hause sind. Durch Platzmangel haben wir den super Tipp bekommen, beim Highway to Swell vorbeizuschauen und es hat sich wirklich gelohnt! Vor allem ist es toll dort, wenn es wärmer ist und man den Garten richtig nutzen kann und viel Zeit draußen verbringen kann. Der nächste Spot befindet sich an der Nordküste und ist in 10 min zu Fuß erreichbar, aber auch Lagide und Cantinho, direkt bei der Halbinsel von Baleal, sind nicht viel weiter weg.