Surffotografie – Tipps für ein perfektes Surffoto

Surffotos machen

Titelfoto: Olaf Franke

Gesponserter Beitrag

Die Finnen durchbrechen die Wasseroberfläche und werfen die Gischt in die Luft, die ganze Geschwindigkeit des Surfers entlädt sich in einem letzten großen Manöver. Es ist der Bruchteil einer Sekunde in der alles passt für das perfekte Surffoto. Ein Surffoto, das in Großaufnahme Surfer und Welle zeigt, scharf und voller Action. Wir sagen dir, was du wissen musst, um ein solches Sportfoto zu schießen. Wir wissen aber, dass das nicht alles ist. Um großartige Lineup-Shots und Wellenbilder werden wir uns deshalb in anderen Beiträgen kümmern. Hier gehts um die Action.

Die Canon Academy hatte uns zu einem Workshop und den deutschen Meisterschaften im Windsurfen nach Sylt eingeladen. Wir haben viel über die Surf- und Sportfotografie erfahren, bestes Material unter wirklichen Bedingungen getestet und hilfreiche Tipps zu bekommen. Und gelernt: Windsurfen und Wellenreiten zu fotografieren ist auch nicht das Gleiche.

Die folgenden Ratschläge sind daher eine gute Mischung aus unseren Erfahrungen der letzten Jahre und gelerntem Wissen aus dem Workshop.

Windsurffoto Sylt

Surfer Sylt

Surffotografie – Was du brauchst

Wir glauben: Ein gutes Surffoto entsteht nicht in einer teuren Kamera, sondern aus einer guten Idee. Ein Foto, das uns inspiriert, das Emotionen auslöst, das uns nachdenken lässt, braucht kein teures Equipment. Deshalb reicht für den Anfang eine günstige Spiegelreflexkamera aus, um tolle Surffotos zu machen. Doch gerade für die actionreichen Fotos in Nahaufnahmen sind große Brennweite und Lichtstärke, sowie ein guter Autofokus ein bedeutsamer Vorteil. Das bedeutet jedoch nicht, dass du nicht mit einfachsten Mitteln Spaß hast und gute Surffotos machst.

Surffoto Bodyboarder

aufgenommen mit einer einfachen Canon 550D mit Kit-Objektiv

Eine große Brennweite hilft dir, Surfer auch über einige Entfernung noch in voller Größe abzulichten. Wir nutzen dazu ein Canon Objektiv mit einer Brennweite von 70-200 mm, das zum Wellenreiten in den meisten Fällen absolut ausreicht. Um Windsurfen zu fotografieren, braucht es hingegen Objektive mit etwas mehr Brennweite, da die Surfer hier oft noch weiter draußen auf dem Meer unterwegs sind. Eine gute Lichtstärke lässt dich auch bei wenig Licht noch gute und scharfe Surffotos machen. Sie hängt davon ab, wie weit die Blende geöffnet werden kann. Dies wird durch den f-Wert beschrieben. Umso kleiner der Wert, desto weiter geöffnet ist die Blende und desto lichtstärker ist das Objektiv. Der Autofokus wird durch die Kamera geregelt und grob lässt sich sagen, dass umso moderner und teurer die Kamera, desto besser der Autofokus. Unsere ganze Kameraausrüstung, mit der wir die meisten Bilder auf coldwatermag machen, findest du hier: Surfausrüstung.

Windsurfer sind häufig weiter draußen unterwegs

Um die richtigen Einstellungen an deiner Kamera kümmern wir uns weiter unten, zunächst machen wir uns an das Motiv und die Bildgestaltung.

So sieht eine gute Bildgestaltung aus

Ein gutes Sportfoto drückt Spannung aus und vermittelt Emotionen. Nicht anders ist es auch mit den Surffotos in diesem Bereich. Der Surfer ist das zentrale Element im Bild. Ihn wollen wir groß und scharf ablichten. Um die größte Spannung im Bild zu haben, solltet ihr deshalb versuchen den Surfer in einem möglichst radikalen Manöver zu fotografieren, bei großer Geschwindigkeit und auf einer der großen, kraftvollen Wellen. Dazu solltest du versuchen den Surfer immer am oberen Limit seiner Fähigkeiten zu erwischen, so stellst du eine hohe Spannung sicher und auch der Surfer freut sich über dein Foto.

Surffoto

Der Surfer ist das zentrale Element

Folgender Tipp hilft dir um Emotionen in das Bild zu bekommen. Versuche das Gesicht des Surfers mit abzubilden, seinen Ausdruck im Manöver zu erwischen, damit das Surffoto seine volle Wirkung entfaltet. Genauso wichtig ist es, das auch das Board mit auf dem Foto ist und du den Surfer nicht abschneidest. Nicht zuletzt ist auch das zweite zentrale Element von großer Bedeutung: Die Welle. Bedenke immer auch, welchen Teil der Welle auch auf dem Foto zu sehen sein soll. Die ganze Welle bei einem tiefen Bottom-Turn oder nur die brechende Lippe bei einem Aerial weit über der Welle. Ein Faktor, der beim Windsurfen viel weniger Gewicht hat, wie wir auf Sylt feststellen mussten, denn dort gibt es die radikalsten Manöver oft abseits von definierten Wellen. Eine Herausforderung für das auf Wellen getrimmtes Auge eines Wellenreiters.

Versuche dem Surfer ein Gesicht zu geben

Hinzu kommen weitere Faktoren, die dein Bild zu etwas besonderem machen können. Da ist einmal das Licht, das für besondere Momente sorgt. Mit ausreichend lichtstarkem Objektiv kannst du in der Dämmerung wundervolle Surffotos mit wundervollen Farben im Hintergrund und einmaligem Licht auf Wasser und Surfer machen. Ganz besonderes Licht hält im Norden das kalte Winterhalbjahr bereit, das zwar dunkel, aber dafür mit vielen Stunden aus goldenem Winterlicht gesegnet ist. Zusätzliche Spannung bekommt dein Bild, wenn du Perspektiven schaffst, die markante Küstenabschnitte oder Felsen im Vorder- oder Hintergrund mit einbeziehen. Aber Vorsicht: Pass auf, wem du so mit deinen Surffotos von deinen Spots verrätst. Dazu haben wir hier ein paar Gedanken aufgeschrieben.

Das richtige Licht für ein Surffoto

Licht und Vordergrund machen gute Surffotos

Licht und Vordergrund machen gute Surffotos

Surffotografie – Das sind die richtigen Einstellungen

Drei Zahlenwerte sind entscheidend für dein Surffoto, sie heißen Belichtungszeit, Blende und Iso-Wert. Hinzu kommt die Wahl des richtigen Modus für den Autofokus. Doch vorweg steht die Frage welche grundsätzliche Kameraeinstellung sich für Sport- und Surffotos eignet. Direkt vergessen solltest du den Automatikmodus deiner Kamera. Damit wirst du sicherlich ab und zu ein gutes Foto machen können, doch zu lernen bewusst gute Surffotos zu schießen, wirst du so kaum. Du solltest den Modus Blendenautomatik oder den manuellen Modus wählen. Wir empfehlen dir jedoch erstmal den Modus Blendenautomatik, bei einer Kamera von Canon mit Tv gekennzeichnet. Im Tv-Modus stellt die Kamera die Öffnung der Blende, den f-Wert, selbst ein, während du die gewünschte Belichtungszeit und den Iso-Wert vorgibst. Die Kamera versucht so mit der Wahl der richtigen Blendenöffnung genügend Licht für dein Foto in die Kamera zu lassen.

Wenn du mit Belichtungszeit, Blende und Iso-Wert noch nichts anfangen kannst oder eine kleine Auffrischung brauchst, findest du hier eine kleine Erklärung.

Kenne deine Kamera

Die richtige Belichtungszeit für ein gelungenes Surffoto

Surfen ist ein schneller Sport und du möchtest im Normalfall ein möglichst scharfes Surffoto schießen. Das bedeutet, dass du eine sehr kurze Belichtungszeit benötigst. Grundsätzlich solltest du eine Belichtungszeit von 1/800 Sekunde oder besser noch kürzer wählen. Welcher Wert genau der richtige ist, hängt dabei immer von den Lichtverhältnissen ab.

Iso-Wert – Keine Angst vor dem Rauschen

Die dritte entscheidende Zahl ist der Iso-Wert. Dieser Wert gibt die Lichtempfindlichkeit des Sensors im Inneren eurer Kamera an. Umso höher der Wert, desto mehr wird das einfallende in Licht in der Kamera verstärkt und das Foto heller. Leider verursacht ein hoher Iso-Wert auch ein Rauschen im Bild. Welcher Wert zu hoch ist, hängt dabei besonders von deiner Kamera ab. Trotzdem ist unser Tipp, lieber etwas mehr Rauschen im Bild in Kauf zu nehmen als ein unscharfes oder zu dunkles Foto zu erhalten.

Welche Belichtungszeiten und Iso-Werte im Tv-Modus die richtigen sind, hängt immer insbesondere von den Lichtverhältnissen ab. Deshalb probiere die unterschiedlichen Werte in vielen verschiedenen Lichtsituationen aus um deine Kamera kennen zu lernen und die besten Einstellungen zu finden.

Rauschen auf Surffoto

Keine Angst vor Rauschen

Der Autofokus

Welche Möglichkeiten der Autofokus deiner Kamera hat, hängt entscheidend von dem Modell ab, das du besitzt. Deshalb beschränken wir uns an dieser Stelle auf die wichtigsten Einstellungen für den Autofokus. Für die Surffotografie solltest du den Modus AI Servo verwenden. In diesem Modus stellt deine Kamera das Objekt im Fokus scharf und versucht eine automatische Schärfenachführung, wenn sich das Objekt bzw. der Surfer bewegt, damit er weiterhin scharf bleibt. Wenn deine Kamera die Möglichkeit einer Messfelderweiterung hat, solltest du das erweiterte Messfeld nutzen, um den sich bewegenden Surfer leichter im Fokus halten zu können. Auf eine automatische Wahl des Messfeldes solltest du im Normalfall hingegen verzichten, denn deine Kamera wird Schwierigkeiten haben, den Punkt im Bild zu identifizieren, den du scharfstellen möchtest.

Ein zusätzlicher Tipp: Mache am besten immer eine Reihenaufnahme, um den kurzen spektakulärsten Moment auf der Welle auch wirklich einzufangen und das bestmögliche Surffoto zu machen.

Wer würde schon einen leeren Tennisplatz fotografieren?

Und zu allerletzt: Wir wissen, dass Surffotografie mehr als eine Unterkategorie der Sportfotografie ist. Lineup-Shots auf denen Felsen die Kulisse schmücken, ganze Wellensets zu sehen sind und der Surfer nur ein kleines Detail ist, faszinieren uns ebenso wie die Nahaufnahmen voller Action. Unser Spielplatz allein, das Meer und die Welle sind Motiv genug für einige der besten Surffotos. Wer fotografiert schon einen leeren Tennisplatz? Doch um die Surffotos, die die Sportfotografie mit der Landschaftsfotografie verbinden, kümmern wir uns in einem anderen Beitrag.

Und jetzt ran an die Kamera und rauf aufs Brett


Dieser Beitrag ist in Kooperation mit der Canon Academy entstanden.

Workshops und Seminare um eure Fotokünste weiterzubilden,

findet ihr auf www.canon.de/academy