Und auf einmal war da noch eins. Seit April gibt es ein weiteres deutsches Surf Magazin. Die WAVES & WOODS. Und sie zeigt uns einmal mehr wie schön es ist, ein gedrucktes Mag in den Händen zu halten. Inspiration, Fernweh, Abenteuer wehen uns aus den schweren Seiten entgegen. Surfen, Outdoor und Reisen sind die Themen, die ihr darin finden könnt. Surfen ist nur ein Teil dieser abenteuerlichen Welt, Kreativität und Wanderlust sind genau so wichtig. Mittlerweile liegt schon Issue II daneben und auch das überzeugt mit Haptik und Inhalt. Wir haben Chefredakteur Lars Jacobsen ein paar Fragen zu seinem neuen Baby gestellt.
I N T E R V I E W
Hey Lars! In den letzten Jahren wurden fast alle gedruckten Surfmagazine eingestellt, doch der Trend scheint sich in Deutschland umzukehren. Lebt Print wieder?
Hi, Print lebt definitiv. So lange Print einen Mehrwert zu Online bietet, wird Print auch immer eine Relevanz haben. Jedoch muss man kreativ an die Sache heran gehen, wenn man jemanden dazu bringen will, sein Smartphone gegen ein Printmag zu tauschen. Man muss die Vorteile von Print verstehen und diese auch nutzen. Man muss sich die Mühe machen und Qualität liefern. Ich hoffe, dass wir das mit Waves & Woods gut hinbekommen… 🙂
Du hast bereits für andere Magazine gearbeitet. Warum hast du dich mit Waves & Woods für dein neues Projekt entschieden?
Ich arbeite seit 1999 in der Surf-Medienbranche und bin mit der deutschen Surfszene groß geworden. Die Szene ist in den letzten zehn Jahren extrem gereift und sie muss sich international nicht mehr verstecken. Für mich war klar, dass man daher der deutschen Szene auch ein Heft bieten muss, dass ebenfalls gereift ist und mal wieder frischen Wind in die Printlandschaft bringt.
Was war die größte Herausforderung auf dem Weg von der Idee zur ersten fertigen Ausgabe?
Es waren unendlich viele Entscheidungen, die man fällen musste. Welche Druckerei, welches Papier, welcher Vertrieb, etc. Auch die Namensfindung hat gedauert. Heutzutage braucht man aber keinen großen Verlag mehr, um mit Print erfolgreich zu sein. Die redaktionelle Arbeit, das Thema Sales, Marketing und die Buchhaltung, das ist am Ende alles kein Hexenwerk und da wir ja schon wussten, wie man ein Mag produziert, haben wir uns selbstbewusst in das Abenteuer gestürzt.
Wie viele Menschen haben an der ersten Ausgabe mitgearbeitet?
Mit allen Freelancern, Internen und Externen waren es am Ende ca. 25 Leute. Davon einige der renommiertesten Grafiker des Landes, international erfolgreiche Fotografen und Schreiberlinge und ein Haufen kreativer Typen, die mit viel Herzblut für ein Produkt ackern, dass hoffentlich viele Menschen begeistern wird.
Waves & Woods steht schon im Titel für mehr als nur Wellen und Surfen. Nach was für Menschen und Geschichten haltet ihr Ausschau?
Uns ist es wichtig die Geschichten hinter der reinen Surf-Action zu beleuchten. Klassische Surfaction bekommt man zu Hauf im Internet, da kommt Print nicht hinterher und um sich den 100ten Air von irgendeinem Contestsurfer anzuschauen, braucht es Print nicht. In der ersten Ausgabe haben wir eine Story mit dem ehemaligen Weltmeister Mick Fanning, aber bewusst kein einziges Actionbild von ihm gedruckt. Wir wollen die Geschichten hinter dem „Air“ beleuchten. Die Reise zum Spot abbilden. Das Abenteuer, dass das Surfen abseits des reinen Surfens bringt. Wir bringen auch mal Menschen, die mit Wellenreiten nichts am Hut haben, uns aber inspirieren eigene Abenteuer anzugehen. Gerade kommen wir von einem Trip aus dem Himalaya zurück. Wir waren dort mit Reinhold Messner unterwegs. Der hat halt gar nichts mit Surfen zu tun, uns aber wurscht.
Die Protagonisten und Interviewpartner der ersten Ausgabe sind alle Männer. Ist die Zielgruppe von Waves & Woods vor allem männlich oder werden in den nächsten Ausgaben auch Frauen eine Rolle spielen?
Das war Zufall. Vor ein paar Tagen haben wir ein Interview mit Kimi Werner geführt, eine erfolgreiche Speerfischerin aus Hawaii. Wir haben fast 50% weibliche Leserinnen und wir wissen selbst, wie viele Frauen da draußen mit uns „on the Road“ und in den „Line Ups“ sind. Daher schauen wir, dass inhaltlich jeder auf seine Kosten kommt. Solange uns die Menschen inspirieren, ist es uns völlig egal, ob es sich dabei um Männer oder Frauen handelt.
Auf den ersten Seiten heißt es: Waves & Woods soll Inspiration für das nächste Abenteuer sein. Von welchen Abenteuern erzählt ihr uns in der zweiten Ausgabe?
Der Abenteurer und wohl bekannteste Surf- und Outdoorfotograf Chris Burkard war dabei unser Gastredakteur. Zusammen mit ihm haben wir über die Heft-Inhalte gegrübelt und mit ihm über seine Arbeit und seine Abenteuer geplaudert. Inspiration für neue Abenteuer vor der Haustür haben drei Österreicher geliefert, die 1500 Kilometer zum nächsten Surfspot geradelt sind. Eine weitere Story handelt vom Abenteuer im rostigen Van zu leben oder im Line Up von Pipeline zu fotografieren. Der französische Fotograf Kevin Métallier berichtet über sein Leben als Skateboard und Streetfotograf und über das Abenteuer Papa zu werden.
Und wo und wann können wir die zweite Ausgabe bekommen?
Die neue Ausgabe kann ab sofort unter www.wavesandwoods.de bestellt werden. Wir schicken es euch portofrei nach Hause. Und vielen Dank für die Möglichkeit bei euch ein bisschen über´s Heft plaudern zu dürfen!!!
Die WAVES & WOODS lädt auf 128 Seiten zum Fernweh ein. 9,90 € kostet sie und ist neben wavesandwoods.de auch in vielen deutschen Surf Shops zu finden (siehe Shop Locator).
Vielen Dank Lars für das Interview und für das Zusenden von Issue I!
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