Der Sand dringt von allen Seiten in die kaputten Schuhe als ich mit Übermut die Düne erklimme. Endlich wieder hoffnungsvoll auf kaltes graues Wasser blicken. Dass das Bild dann gar nicht den Erwartungen entsprach, war bei all dem Salz in dem Wind und dem Sand in den Schuhen schon fast wieder egal. Zurück im Wagen, jagen wir schon den nächsten verheißungsvollen Stränden entgegen. Denn im Wasser war Bewegung. Wir werden heute nass. Wind und Sand würden schon noch irgendwo und irgendwann zur Dünung passen.
Das, was bisher die Leidenschaft war, ist heute noch eine unter anderen. Meine Arbeit in der Politik und Isas Traum vom eigenen Cafe sind Konkurrenten spontaner Windwechsel, kurzlebiger Swells und des eigenen Magazins geworden. Aus ehemals langen Wochenenden im Norden wurde ein Sommer ohne Wellen und voller Arbeit. Dies hier ist der Anfang einer Rückkehr ins echte Leben. Eine neue Zeit mit Wind und Wellen, Cafe und Reden.
Ein paar Kilometer weiter nördlich nimmt unser Bus die letzte Kurve und die Dünen geben den Blick frei auf den Ort der langen Rechten. Endlich hatten wir gefunden, wonach wir suchten. Sogar die Wellen schienen gut, ja fast schon leer. Also Wetsuit an, Board gewachst, Kamera vorbereitet und rein in die Nordsee. Endlich wieder wie in der guten alten Zeit.