Am 9. März um 22 Uhr nach deutscher Zeit beginnt die Saison der World Surf League 2016. Wenn die Waiting Period des Quik Pro Gold Coast in Australien startet, wird professionelles Surfen alle Surfer für den Rest des Jahres begleiten. Egal ob du dein eigenes Team bei Fantasy Surfer hast oder meinst, die WSL-Promo-Maschine verkauft die Seele des Sports: Die Dream Tour verfolgen wir doch alle irgendwie. Deshalb kommt hier einmal alles Wissenswerte zur World Surf League Saison 2016. Die Spots, die Surfer, die Favoriten.
Die Events der World Surf League
Never change a running system. Wenn es denn laufen würde! 2016 sehen wir die besten Surfer des Planeten an den gleichen Spots wie im vergangenen Jahr. Auch J-Bay ist trotz Haiangriff wieder dabei. Bei Namen wie Bells Beach, Teahupoo oder Pipeline laufen zwar direkt mechanisch perfekte Wellen vor dem inneren Auge ab, doch gerade die ersten Events in Australien und Brasilien haben in den letzten Jahren kaum einmal wirklich gute Wellen auf unsere Bildschirme gebracht. Termin und Spotwahl müssen halt auch von PR-Seite aus passen, das Produkt World Surf League soll sich gut verkaufen.
Doch auch am richtigen Ort, zur richtigen Zeit spielt der Ozean nicht immer mit. Also bleibt uns nur die Hoffnung, auf gute Swells 2016.
Die Events 2016
Männer
Quiksilver Pro Gold Coast – 10. bis 21. März
Rip Curl Pro Bells Beach – 24. März bis 5. April
Drug Aware Margaret River Pro – 8. bis 19. April
Oi Rio Pro – 10. bis 21. Mai
Fiji Pro – 5. bis 17. Juni
J-Bay Open – 6. bis 17. Juli
Billabong Pro Tahiti – 19. bis 30. August
Hurley Pro Trestles – 7. bis 18. September
Quiksilver Pro France – 4. bis 15. Oktober
Moche Rip Curl Pro Portugal – 18. bis 29. Oktober
Billabong Pipe Masters – 8. bis 20. Dezember
Frauen
Roxy Pro Gold Coast – 10. bis 21. März
Rip Curl Pro Bells Beach – 24. März bis 5. April
Drug Aware Margaret River Pro – 8. bis 19. April
Oi Rio Pro – 10. bis 21. Mai
Fiji Pro – 29. Mai bis 3. Juni
Vans US Open of Surfing in Huntington Beach – 25. bis 31. Juli
Swatch Pro in Trestles – 7. bis 18. September
Cascais Pro Portugal – 24. September bis 2. Oktober
Roxy Pro France – 4. bis 15. Oktober
Maui Pro – 22. November bis 6. Dezember
Die Surfer: Wer ist neu, wer ist raus?
Neu:
Jedes Jahr gibt es frische Gesichter auf der Tour. Die Neuen kämpfen nicht nur um den „Klassenerhalt“ für die nächste Saison, sondern machen auch einen Titel unter sich aus, den Rookie of the year.
Männer
Jack Freestone, AUS
Der Freund von Alana Blanchard hat 2016 die Chance mehr zu werden als der zweite Teil des berühmtesten Paares in der Surfwelt. Dass Jack Freestone surfen kann, hat er auf der QS bereits bewiesen, jetzt steht ihm die ganz große Bühne offen.
Conner Coffin, USA
Kanoa Igarashi, USA
Caio Ibelli, BRA
Alex Ribeiro, BRA
Davey Cathels, AUS
Frauen
Chelsea Tuach, BRB
Keely Andrew, AUS
Raus:
Die World Surf League verliert 2016 Surfer, die eigentlich schon zum festen Inventar der Tour gehörten. Nie wieder im Contest-Lycra sehen wir diese Surfer.
Freddy Patacchia
Nach elf Jahren auf der Tour hat der Hawaiianer genug vom Wettkampf. Aufgehört hat er bereits mitten in der letzten Saison, direkt nach gewonnenem Heat und einem zehn Punkte Ritt. Damit und mit seinem Angriff auf einen Felsen bei Snapper Rocks hat er 2015 nochmal für ordentlich Aufmerksamkeit gesorgt.
https://www.youtube.com/watch?v=ywPY5PKWgLc
CJ Hobgood
Der Weltmeister von 2001 kehrt dem großen Surfzirkus den Rücken.
Glenn Hall
Verletzt:
Zumindest zu Saisonbeginn sind diese Surfer noch nicht dabei.
Männer
Bede Durbidge
Owen Wright
Alejo Muniz
Frauen
Lakey Peterson
So halb:
Mick Fanning
White Lightning lässt es 2016 ruhig angehen. Nachdem Fanning in J-Bay schadlos einem Hai entkommen war, starb im Dezember während des Pipe Contests auf Hawaii sein Bruder. Mittlerweile hat er außerdem noch die Trennung von seiner Frau hinter sich. Genügend Gründe 2016 eine Pause einzulegen und nur bei ausgewählten Events anzutreten, zum Beispiel direkt zum Saisonstart in Snapper.
Die Favoriten
Frisches Blut für die World Surf League. 2016 ist die Tour so jung wie lange nicht. Trotzdem glaube ich an keine Überraschung. Mick ist nicht mehr dabei, doch die auf den vorderen Plätzen werden sich die bekannten Gesichter tummeln. Bei den Frauen ist die Situation ähnlich. Spannend wird es sein, wie gut Steph Gilmore nach ihrer Verletzung, die sie fast die komplette Tour 2015 gekostet hat, zurückkommt.
Männer
1. Gabriel Medina
Von den Brasilianern geliebt, vom Rest oft verschmäht. Brasiliens erster Weltmeister und Champion von 2014 ist der technisch vielleicht beste Surfer der Welt. 2015 war nicht ganz sein Jahr, doch ohne Mick Fanning als Gegner steht die Tür zum zweiten Titel weit offen. Wenn Gabriel seine Form findet, führt kaum ein weg an ihm vorbei.
2. Adriano de Souza
Ein amtierender Champion der World Surf League, der seinen Titel mit einem Sieg in Pipe klargemacht hat, ist als Favorit wohl gesetzt. Adriano stand 2015 lange im Schatten seiner Kontrahenten und hat sich das Ding am Ende doch verdient geholt. 2015 war für Adriano entweder in der dritten Runde Schluß oder es ging mindestens bis ins Halbfinale. Wenn er dieses Jahr mehr Halbfinale als dritte Runde schafft, ist mit ihm definitiv wieder zu rechnen.
3. Kelly Slater
Kelly gehörte lange Zeit immer ganz automatisch zu den Favoriten. 2015 sah es jedoch so aus, als würde sein Stern zu sinken beginnen. Ein neunter Platz ist nicht das, was man von King Kelly gewohnt ist. Dass trotzdem noch mit ihm zu rechnen ist, hat Kelly mit dem Sieg beim Volcom Pipe Pro Anfang des Jahres bewiesen. Umso besser die Wellen, desto größer die Chancen des alten Mannes auf einen weiteren Titel und 2016 ist El Nino Jahr, das bedeutet meist gute und große Swells.
Frauen
1. Carissa Moore
Carissa ist beeindruckend. Sieht man sie surfen, scheint sie mit ihrer Power in einer eigenen Liga zu spielen. Diese Frau hat so gut wie keine Schwächen und ist Titelverteidigerin der World Surf League. Die letzten Jahre dominierte sie die Tour bereits zusammen mit Steph Gilmore, und weil Steph nach ihrer Verletzung erstmal ihr altes Level wieder erreichen muss, führt 2016 kein Weg vorbei an Carissa Moore.
2. Courtney Conlogue
Courtney kam nach ihrer Verletzung 2015 aus dem Nichts und wurde direkt zur härtesten Verfolgerin von Carissa. Beide haben vier Events gewonnen, doch in den letzten beiden Events konnte Courtney nur noch zwei neunte Plätze verbuchen und musste Carissa den Titel überlassen. Findet Courtney ihre Form wieder, kann sie wieder um den Titel kämpfen.
3. Steph Gilmore
Wie fit ist Steph? Findet sie schnell ihre Form wieder, kann sie auf einem Niveau mit Carissa um die Krone kämpfen. Steph ist das Aushängeschild des Frauensurfens, ihr Stil ist einzigartig. Zunächst steht hinter ihr jedoch ein kleines Fragezeichen.