Tag am Meer

Das Wasser steht noch in den Straßen als wir uns in der Dunkelheit auf den Weg in den Norden machen. Der Sturm, dessen goldene Reste wir zu finden aufgebrochen sind, tobt noch in unserer Heimat. Das Leid einiger, unsere Freude. Wir hängen uns an die Rücklichter des Berufsverkehr auf weißen Straßen. Mit dem Wind sind die Temperaturen gefallen, Kälte schnürt unseren ersten Blick aufs Meer ein. Rein ins Neopren und die sieben Grad wärmende Nordsee. Zurück im Land der endlosen Rechten. Mit atlantischer Kraft und nordischer Schönheit schmeißt sich Woge um Woge uns entgegen. Das Elixier des Überlebens im grauen Januar bis auch das dicke Gummi nicht mehr hilft. Die Hände zitternd vor der kämpfenden Heizung unseres Busses reihen wir uns schon bald wieder in die dänische Rushhour ein. Ohne Energie in den Gliedern doch Leben in allen Sinnen.