Dunkel ist es vor uns, Fäden aus Wasser bilden ein unstetes Gemälde an den Fenstern unseres Busses, das Thermometer zeigt nordeuropäisches Niveau und der atlantische Ozean liegt in seinem dunkelblau flach und friedlich vor uns. Es scheint, als wolle er ein letztes Mal Luft holen für die Anstrengungen von Herbst und Winter. Dies ist Teil 2 unserer Reise nach Galicien. (Teil 1 gibt es hier: Galicien, bis ans Ende der Welt – Teil 1)
Auch ohne Surf und mit Regen fasziniert uns Galicien. Schmale Wege über grüne Hügel und entlang steiler Klippen führen in menschenleere Buchten. Entbunden von der Suche nach Wellen, stehen wir knietief in Wasser wie Kristall. Die Ebbe hat diese kleinen Untiefen entlang der Felsen und Höhlen zurückgelassen, ein kleines Reservat für etliche Fische und Krabben, vielleicht einen der letzten Beweise für die noch vorhandende Vielfalt des Lebens der Meere.
Ohne das Diktat der Gezeiten genießen wir die Tage am Ende der Welt, oder zumindest Europas. Doch der auch weiterhin flache Atlantik treibt uns immer schneller vor sich her. Bucht um Bucht wird uns das große Potenzial der nordwestlichen iberischen Halbinsel klar. Mit jedem Blick auf ein möglicherweise perfektes Setup wird der Hunger größer. Ein Wunsch nach Linien, die nicht bloß imaginärer Natur an realer Küste brechen.
Wir erliegen dem Verlangen und begeben uns wieder auf ausgetretenere Pfade, um in Portugal dem leichten Leben nachzuhängen und Speicher aufzufüllen für einen weiteren Versuch einsame Wellen in Galicien zu finden.
Und hier gibt es den dritten und letzten Teil unserer Reise nach Galicien, bis ans Ende der Welt – Teil 3