Es ist schon fast Sonntag als wir beschließen am nächsten Morgen an der Küste aufzuwachen. Der Nordost wird unbeständig sein und so zählt jede Stunde, um auch diesen Trip in eine Geschichte zu verwandeln.
Es ist das erste Licht, das mich weckt. Durch die beschlagenen Scheiben unseres Busses bilde ich mir Linien auf der Nordsee ein und bin dann wirklich wach. Jetzt zu wenig Schlaf und lange schon zu wenig Surf machen mir zu schaffen. Die Wellen sind gut und wir hier fast allein. Nach drei Stunden ist alles vorbei, doch wir haben das Spiel von Zeit und Ort gewonnen. Es wird still an der stillen Küste. Mit dem Wochenende enden auch die Trips der wenigen Gleichgesinnten.
Wir bleiben, bleiben für das gleiche Spiel am neuen Tag. Der Montag ist kalt und wir glauben zu verlieren. Wir machen uns auf gen Süden zu noch stilleren Stränden. Der Wind wieder offshore, kommt mit ihm der Winter zurück. Wir, bereits im Sommer unseres Lebens, stehen nun zitternd wieder in weißen Dünen. Unseren Blick, voller weißer Flocken am grauen Himmel, ziehen nicht nur die kalten, cleanen, perfekten Wellen an, sondern auch das Ding am Horizont. Am stillsten aller Strände erscheint es wie das Ende der Welt. Es ist das eindrucksvolle Ende eines langen Winters.