Noch ist die Geschichte dieses Sommers nicht geschrieben und ein Oktober im Juli macht noch keinen Herbst. Westwind bis zum Erbrechen, Wellen, die nicht nachlaufen oder halt immer woanders. Der Däne lügt da leider nicht. Für brauchbare Wellen nicht nur auf Instagram, braucht es neue Ideen. Wir reden uns ein, unser Glück auf der Insel zu finden, dessen Name alleine schon ein Versprechen ist. In Kopenhagens Hinterhof wollen wir unsere unverbrannten Gesichter endlich wieder in brackiges Nass tauchen. Wir rollen über stolze Brücken, gleiten durch goldene Täler und erliegen dem Hochgefühl, dass fremde Straßen unter unseren Füßen auslösen. Nur noch wenige Schritte und das Rauschen der Blätter im Wind verstummt hinter dem der Wellen. Vor uns liegt das dänische Weissenhaus. Nur größer, nur besser. Ungeordnete Linke brechen kopfhoch über den fiesen Findlingen, die ihre Kontur scharf in die Welle zeichnen. Wir sammeln Gleitzeit bis in die Dunkelheit und fallen hoffnungsvoll in die Träume von Morgen. Die Wellen sind gut, doch wir vermuten hinter jeder Ecke das grünere Gras, bis wir unseren Traum durch das Blattspiel von oben erblicken. Klein in fast glasigem Wasser vor Schwedens Silhouette am Horizont. Nur eine Brücke weiter, wo es noch etwas grüner scheint. Ein neues Abenteuer am Horizont.